Seit 75 Jahren ist die Familienheim Karlsruhe eG als Baugenossenschaft in Karlsruhe und der Region tätig. In der diesjährigen Vertreterversammlung wurde die Bilanz zum Jubiläumsjahr vorgestellt.
Trotz der warmen Temperaturen am vergangenen Dienstag, nahmen 30 der 50 Vertreter persönlich an der ordentlichen Vertreterversammlung im Novotel Karlsruhe teil.
„Wir freuen uns sehr, den anwesenden VertreterInnen einen Rückblick über das Jubiläumsjahr 2022 und die positive Entwicklung der Genossenschaft zu geben, sowie einen Blick in die Zukunft zu werfen.“, so Rüdiger Esslinger, geschäftsführender Vorstand der Familienheim Karlsruhe eG.
Auch in diesem Jahr nimmt das Thema energetische Sanierung der Bestandsimmobilien eine große Rolle ein. Die energetische Sanierung ist ein entscheidender Schritt, um die geforderten Energieeinsparziele zu erreichen und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit Blick auf die steigenden Energiekosten und den globalen Klimawandel ist die Optimierung der Energieeffizienz in der Immobilienbranche von großer Bedeutung. Daher wurde hierzu bereits im vergangenen Jahr ein Beratungsunternehmen mit der Erstellung einer Portfolioanalyse zur Ausarbeitung einer KlimaRoadMap beauftragt. Der erste Teil der Datenerhebung konnte abgeschlossen werden. Die Fertigstellung für den zweiten Teil ist für Ende des Sommers angedacht, so dass den Vertretern bis zum Jahresende die Ergebnisse präsentiert werden können. Eine erste Vorausschau ergab jedoch, dass der Zustand der meisten Gebäude in einem dem Alter entsprechenden ordentlichen Zustand sind. Die Umsetzung der Maßnahmen aus der KimaRoadMap wird die Genossenschaft bis ins Jahr 2040 beschäftigen.
„Die Umsetzung der Maßnahmen müssen gut durchdacht und geplant werden. Die hierdurch entstehenden Kosten kann die Familienheim Karlsruhe selbstverständlich nicht alleine aus dem operativen Ergebnis aufbringen. Die fehlenden Kapazitäten der jeweiligen Handwerksbetriebe und die nicht ausreichende Materialverfügbarkeit werden zusätzlich eine riesige Herausforderung sein“, so Esslinger.
Neben der energetischen Sanierung des Bestands sind auch im Neubaubereich einige Maßnahmen geplant. Rüdiger Esslinger berichtet von Gesprächen mit den Verantwortlichen der umliegenden Gemeinden über verfügbare Grundstücke zum Kauf oder auch Baumöglichkeiten nach Erbbaurecht. Hierauf sollen dann Einheiten für den eigenen Bestand zur Vermietung errichtet werden. Im vergangenen Jahr wurden die VertreterInnen über den Verkauf der Gewerbefläche im Silberstreifen informiert. Aufgrund der Ukrainekrise und der gestiegenen Zinsen kam die Finanzierung dieses Projektes durch die Investoren nicht zustande, so dass der Verkauf im März 2023 wieder rückabgewickelt wurde. Die Vorstände stehen aber bereits mit neuen Investoren sowie parallel der Gemeinde Rheinstetten im Gespräch. Auch für das große Gewerbegrundstück in Karlsruhe sind die Vorstände mit Investoren und der Stadt Karlsruhe in Verhandlungen. Für beide Grundstücke soll möglichst kurzfristig eine Entscheidung über die weitere Vorgehensweise getroffen werden.
Erfolgreich abgeschlossen werden konnte die Baumaßnahme in der Sophienstraße. Hier konnten im Sommer der Kindergarten „Kinderhaus Agnes“ und die Studenten ihre neuen Räumlichkeiten beziehen. 20 der 71 Studentenzimmer wurden im Rahmen einer Kooperation mit der Stadt Karlsruhe und der Caritas Karlsruhe zur Nutzung durch aus der Ukraine geflüchteten Frauen und Kinder vermietet werden.
Für das gemeinsame Projekt mit der Familienheim Pforzheim eG haben Ende April die ersten Erdarbeiten begonnen. In Pfinztal-Söllingen sollen Mehrfamilien- und Reihenhäuser realisiert werden.
Nachdem Rüdiger Esslinger als geschäftsführender Vorstand die Anwesenden über die vergangenen und zukünftigen Projekte informierte, führte Dr. Klaus Dullenkopf als Aufsichtsratsvorsitzender weiter durch die Tagesordnung.
„Das Jubiläumsjahr war für uns als Baugenossenschaft ein besonderes Jahr – daher sollten auch besondere Aktion durchgeführt werden. Der Vorstand und Aufsichtsrat hatten daher beschlossen sowohl 75.000 € an Vereine und Organisationen in Karlsruhe, Ettlingen, Rheinstetten und Umgebung zu spenden, als auch 100.000 € an die Monsignore Friedrich Ohlhäuser-Stiftung. Dieses Geld soll vor allem dazu dienen, unsere Mieter bei finanziellen Sorgen aufzufangen, die eventuell durch die Preissteigerungen in der Energieversorgung entstehen.“ so Dr. Dullenkopf.
Auch in diesem Jahr konnte die Genossenschaft einen Überschuss von 2,43 Mio. Euro erwirtschaftet werden. 2,2 Mio. Euro werden den Rücklagen zugeführt.
Die Vertreter stimmten einstimmig für die Ausschüttung einer 4 % Dividende.
Die Entlastung des Aufsichtsrats und Vorstands wurde ebenfalls einstimmig angenommen.
Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es bei einem gemeinsamen Essen die Möglichkeit zum weiteren Austausch und zu persönlichen Gesprächen.